Bildergalerie > Berlin-Schöneberg
Zu folgenden Sehenswürdigkeiten sind hier Fotos und Informationen eingestellt:
Alt-Mariendorf > Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde > Geburtshaus von Marlene Dietrich > Gasometer > Kleistpark > Natur-Park Südgelände > Pallasseum > Rathaus Schöneberg > Schwerbelastungskörper > St. Matthäus Kirchhof
Rathaus Schöneberg
Rechts seht ihr Bilder vom Rathaus Schöneberg. Während der Teilung Berlins war es Regierungssitz von West-Berlin. Vor dem Rathaus hat es viele Kundgebungen gegeben und im Juni 1963 sprach vor dem Schöneberger Rathaus John F. Kennedy seine berühmten Worte: "Ish bin ein Bearleener."
In dem Rathaus befindet sich heute ein Bürgeramt. Hier war auch einmal die Willy Brandt-Ausstellung untergebracht. Wie ich bei meinem Besuch jedoch erfahren habe, ist sie nun im neuen FORUM WILLY BRANDT BERLIN, Unter den Linden 62-68 untergebracht.


Vor dem Rathaus findet jeden Samstag und Sonntag von 08:00 bis 16:00 Uhr ein großer Flohmarkt statt. Der Besuch lohnt sich, da es hier keine gewerblichen Händler, sondern nur richtigen Trödel gibt.
Kleistpark nach oben
Am Ende der Potsdamer Straße befindet sich der Kleistpark, in dem sich das Gebäude des preußischen Kammergerichts befindet. In der Zeit des Nationalsozialismus tagte in diesem Gebäude der Volksgerichtshof und führte hier seine Schauprozesse durch. Nach Kriegsende war das Gebäude Sitz des Alliierten Kontrollrats, der bis 1949 die oberste Regierungsgewalt für Deutschland inne hatte. Inzwischen wird das imposante Gebäude wieder als Kammergericht genutzt.
Sehr interessant am Kleistpark sind allerdings auch die Königskollonaden (siehe Fotos oben). Ursprünglich befanden sich diese Kollonaden einmal am Alexanderplatz an der alten Königsbrücke. Sie musste 1910 jedoch einem Kaufhausbau weichen und wurden hierhin versetzt, um den damals im Bau befindlichen Kammergericht einen angemessenen Rahmen zu geben.

Zu beachten vor dem Gebäude des Kammergerichts sind unbedingt auch die zwei Bronzeskulpturen, die sog. Rossebändiger (siehe Fotos rechts).

Ihr historischer Standort in Berlin war nämlich vor dem Berliner Stadtschloss. Sie standen auf der Terrasse des Schlosses vor dem Portal auf der Lustgartenseite. 1843 waren sie ein Geschenk von Zar Nikolaus I von Rußland und sind eine Kopie von zwei Skulpturen, die auf der Anitschkoffbrücke in St. Petersburg stehen. Ob die Rossebändiger nach dem Wiederaufbau des Ü Berliner Stadtschlosses im Kleistpark verbleiben oder zurück an ihren alten Standort kommen, bleibt abzuwarten. Diskussionen dazu scheint es schon zu geben.
St. Matthäus Kirchhof nach oben
Unweit des Kleistpark findet man den St. Matthäus Kirchhof. Das Viertel war früher eines der wohlhabendsten Berlins, in dem reiche Kaufleute, Künstler, Wissenschaftler oder höhere Beamte wohnten. Von dem Repräsentationsbedürfnis dieses Bürgertums zeugt dieser Friedhof mit seinen aufwendigen Grabmale. Zu Zeiten des Nationalsozialismus drohte er, der Umgestaltung Berlins zur Welthauptstadt Germania weichen zu müssen. 1938/39 wurden zahlreiche Grabstätten umgebettet. Seit 1970 versucht man, die historischen Grabstätten zu erhalten. Heute ist der Friedhof vom Landesdenkmalamt als Gartendenkmal unter Schutz gestellt und 60 Grabstätten Prominenter wurden durch das Land Berlin als Ehrengräber deklariert. Hierzu zählt z. B. die Ruhestätte der Brüder Jakob und Wilhelm Grimm.


Bei meinem Besuch auf den St. Matthäus Kirchhof habe ich übrigens auch das Grab des in Berlin geborenen und 1996 verstorbenen Sängers und Komponisten Rio Reiser gefunden (s. Bild rechts). Ursprünglich befand sich sein Grab auf einem Privatgrundstück in Nordfriesland, nach dem Verkauf befindet es sich seit Februar 2011 hier in Berlin.


Gipsabdruck der Brüder Grimm
Das Foto wurde gemacht in der Ausstellung "Berlin in Gips 1790-1850" im Roten Rathaus mit Werken der Gipsformerei und den Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin.


Grabstätte der Brüder Grimm


Grabstätte von Rio Reiser
Geburtshaus von Marlene Dietrich nach oben
  In der Leberstraße 65 im Bezirk Schöneberg befindet sich das Geburtshaus von Marlene Dietrich. Der erste deutsche Filmstar in Hollywood wurde hier 1901 geboren und verbrachte hier ihre ersten Lebensjahre. Später floh sie vor dem Nationalsozialismus aus Deutschland und nahm die amerikanische Staatsbürgerschaft an. 1992 starb sie in Paris und wurde unter hoher Anteilnahme in Berlin Friedenau beerdigt.
Ihr Geburtshaus in der Leberstraße ist heute mit zwei Gedenktafeln versehen (s. Fotos).
Gasometer nach oben
  Ein interessanter Ort im Bezirk Schöneberg ist ein dort stehender Gasometer. Früher wurde er industriell genutzt, aber in den 1990er Jahren außer Betrieb genommen. Seit 2009 befindet sich hier eine neue Attraktion für Berlin: Das 80 m hohe Industriedenkmal kann nämlich bestiegen werden. Um den Blick über die Stadt zu genießen sollte man allerdings schwindelfrei sein und muss 456 Stahlstufen erklimmen. Soweit ich gehört habe, sind diese Touren nicht ganz günstig und müssen gebucht werden - wenn ich mich dazu einmal überwinden kann, werde ich die Bilder natürlich hier einstellen.
Schwerbelastungskörper   nach oben
Im Bezirk Schöneberg kann man einen eigenartigen runden Zylinder entdecken (s. Foto links) - dabei handelt es sich um einen Schwerbelastungskörper. Er wurde in der NS-Zeit durch den Architekten Albert Speer gebaut, der Berlin in die "Welthauptstadt Germania" umgestalten sollte. Auch ein 117 m hoher und 170 breiter Triumphbogen sollte dabei gebaut werden. Den heute denkmalgeschützten Stahlbetonkörper errichtete Speer, um den Druck des Triumphbogens auf den Untergrund zu simulieren. Er ist 14 m hoch und ragt 18 m in den Untergrund. Nach Kriegsende wurde der Schwerbelastungskörper nicht gesprengt, da er sich zu nahe an Wohnhäusern befindet und wird heute noch für Messungen genutzt ... übrigens ist er tatsächlich in den Untergrund eingesunken - Gleiches wäre mit dem Triumphbogen geschehen.

Öffnungszeiten: 31. März bis 31. Oktober (im Wnter geschlossen)
DI und MI 14:00-18:00 Uhr, DO 10:00-18:00 Uhr, SO 13:00-16:00 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Führungen finden Sonntags um 12:00 Uhr durch den Verein Ü Berliner Unterwelten statt (Kosten: 6,00 EUR).
Pallasseum   nach oben
Im Bezirk Schöneberg gibt es eine Wohnanlage, die sogar eine eigene Homepage betreibt: Das Pallasseum
(um auf die genannte Homepage zu gelangen, klickt einfach das Foto links an).

Auf dem Gelände stand früher der legendäre Berliner Sportpalast - hier waren z. B. Boxkämpfe von Max Schmeling zu verfolgen. Aber auch andere Sportveranstaltungen fanden hier statt, die von bis zu 10.000 Besuchern aufgesucht wurden. Während der NS-Zeit wurde die Sporthalle für politische Veranstaltungen genutzt und nach Ende des 2. Weltkrieg sind in der Sporthalle z. B. auch Musikgruppen wie Pink Floyd aufgetreten. 1973 wurden die Gebäude abgerissen, da sie nicht mehr profitabel waren. Der hier entstandene Wohnkomplex ist von außen nicht wirklich schön, macht aber durch Kunstprojekte immer wieder von sich reden. So wurden 2009 durch einen Künstler die zahlreichen Satellitenschüsseln mit Bildern gestaltet, die die Bewohner selbst auswählen konnten. Von daher lohnt einmal ein Blick auf die Fassade.
  • Pallasseum
  • Pallasseum
  • Pallasseum
  • Pallasseum
 
Alt-Mariendorf nach oben
  Im Süden Berlins findet man den Ortsteil Alt-Mariendorf. Ursprünglich war Alt-Mariendorf ein im 13. Jahrhundert von Tempelrittern gegründetes Straßendorf. Heute ist es die Endstation der U-Bahn-Linie U6 und gehört seit seiner Eingemeindung 1920 zum Bezirk Schöneberg. Den Ursprung des Ortsteils erkennt man noch gut an der direkt an der U-Bahn-Station befindlichen mittelalterlichen Dorfkirche - auch wenn sie 1873 für den Bau der hier heute noch verlaufenden Straße etwas verkleinert werden musste.
Bei meinem ersten Besuch hier, war die Kirche leider geschlossen; mal sehen, ob ich noch Fotos aus dem Innern nachreichen kann.

Auch ein ganz besonderes Stück der Berliner Stadtgeschichte findet man hier in Alt-Mariendorf: Das sog. Café Achteck. Bei dem gusseisernen grünen Baudenkmal aus der Gründerzeit handelt es sich um ein öffentliches Urinal für Männer, das seinen Spitznamen durch seine Form erhalten hat. Um 1920 gab es in Berlin rd. 140 dieser Bedürfnisanstalten, aber nur wenige sind heute noch erhalten und das hier in Alt-Mariendorf ist sogar noch in Funktion.
Ich habe gelesen, dass es noch 30 Stück geben soll - mal sehen, ob ich noch weitere bei meinen Erkundungstouren in Berlin finde.
 
Sehr beliebt ist der Volkspark Mariendorf, der zwischen 1924 und 1931 entstanden ist. Auf historischen Ansichtskarten sind noch ein Parkrestaurant und eine Ruderbootstation erkennbar, die heute aber nicht mehr vorhanden sind.

In der Mitte des Parks, dem sog. Staudengarten, findet man eine Sonnenuhr, einem Geschenk des Landesdenkmalamtes an den Bezirk. Hier stehen auch ein paar Kinder- und Tierskulpturen. Hierbei handelt es sich aber um Kopien der 1933 bis 1936 geschaffenen, aber während des Kriegs zerstörten bzw. verschwundenen Originale
 
Natur-Park Südgelände nach oben
Bei dem Natur-Park handelt es sich um das Gelände eines früheren Rangierbahnhofs. Der Betrieb wurde aber in den 1950er Jahren nach und nach eingestellt und die Natur hat sich das Gelände im Laufe der Zeit zurückerobert. 1996 wurden dann rd. 18 Hektar des Geländes der Stadt Berlin überlassen. Es wurde ein Wegenetz erschlossen, das den alten Gleisen folgt und der Natur-Park konnte 2000 der Öffentlichkeit übergeben werden. Wie man auf den nachfolgenden Fotos sieht, gibt es auf dem Gelände viel zu entdecken:

In den alten Gebäuden am Parkeingang findet man zahlreiche Kunstinstallationen. Neben einer Dampflok von 1941 und den alten Werkseinrichtungen ist es sehr spannend, den Park über die schönen Wege zu erkunden.
 
 
Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde  nach oben
Im Bezirk Marienfelde, das zu Schöneberg gehört, liegt die Erinnerungsstätte des 1953 errichteten Notaufnahmelagers Marienfelde. Zwischen 1949 und 1990 verließen rd. 4 Mio. Menschen die DDR Richtung BRD und für rd. 1,35 Mio. Menschen war das Notaufnahmelager die erste Anlaufstelle. Heute befindet sich in einem Teil ein kleines Museum, das über Fluchtgründe und das Aufnahmeverfahren informiert. In zwei Zimmern kann man zudem sehen, wie die Flüchtlinge hier untergebracht waren.

Passenderweise steht vor dem Gebäude ein Originalteil der Berliner Mauer, das einmal am Potsdamer Platz gestanden hat.
 
  nach oben