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Auf dieser Seite werde ich euch berichten, was ich so als gebürtiger "Wessi" in Bezug auf unsere DDR-Vergangenheit in und um Berlin zu sehen bekomme und was es an nennenswerten Dingen zu berichten gibt
"Visum"
Mauerreste am Potsdamer Platz Am Potsdamer Platz befinden sich noch ein paar Mauerreste ... vor einiger Zeit hatte ich dort die Gelegenheit, mir von zwei "Uniformträgern" ein "Visum" ausstellen zu lassen mit allen notwendigen Stempeln, des amerikanischen, russischen, englischen und französischen Sektors, der Stadt Berlin, vom Checkpoint Charlie und Potsdamer Platz (siehe Abbildung rechts).

Mit dieser "unbefristeten Aufenthaltserlaubnis" kann ich nun für euch Berlin entdecken. Ich meine aber, vor einiger Zeit mal gehört zu haben, dass diese "Stempelstellen" nicht mehr erlaubt sind, bin aber nicht ganz sicher.
In der Karl-Marx-Allee gibt es noch einige Dinge zu sehen aus vergangenen Zeiten. Die Straße ist die ehemalige Prachtstraße der DDR, 90 m breit für Paraden und Aufmärsche.
Karl-Marx-Buchhandlung  Foto links:
In der Karl-Marx-Allee befindet sich z. B. die Karl-Marx-Buchhandlung, die in Filmen wie "Good Bye Lenin" oder "Das Leben der Anderen" zu sehen ist.

Foto rechts:
Einige Schritte neben der Karl-Marx-Buchhandlung befindet sich das Café Sibylle. Es ist Kaffeehaus, Museum der Geschichte der Karl-Marx-Allee oder Veranstaltungsort für Lesungen zugleich. Und im Inneren des Cafés ist der Charme der damaligen Zeit bewahrt.
Ich hatte zwar noch keine Gelegenheit, das Café einmal zu besuchen, habe aber 2019 gelesen, dass es wohl einige Zeit aus finanziellen Gründen geschlossen war. Inzwischen ist es wohl (mit einem neuen Besitzer?) wieder geöffnet. Hilfreich ist wohl, dass nun der Senat finanzielle Unterstützung für die "Dauerausstellung" geben soll.
Kino Kosmos Schriftzug Kosmos Immer noch findet man in der Karl-Marx-Allee das damalige Kino Kosmos. Früher war es das größte Kino der DDR. Nach der Wende wurde es zwar als Multiplex-Kino umgebaut, 2005 wurde der Kinobetrieb aber eingestellt. Heute wird es als Veranstaltungszentrum oder Eventlocation genutzt. 
Restaurant Moskau Sputnik-Nachbildung Ein weiteres interessantes Gebäude ist das Restaurant Moskau. Zu DDR-Zeiten war es eines von sieben Nationalitätenrestaurants, die Einblicke in die kulinarische Welt der Bruderländer geben sollte (die anderen Restaurants existieren heute nicht mehr).
Oben auf dem Gebäude findet man eine Nachbildung des Sputnik in Originalgröße, ein Geschenk des damaligen UdSSR-Botschafters.

Gegenüber des Restaurants findet man übrigens auf einem Dach der hier noch stehenden Plattenbauten einen alten Werbeschriftzug des Automobilherstellers Tatra - eine der ältesten Automarken der Welt. 
Tatra-Schriftzug 
Haus des Lehrers Erwähnenswert ist auch ein Gebäude in der Karl-Marx-Allee/Ecke Alexanderstraße: Das Haus des Lehrers.

Es ist 1962-1964 als erstes Hochhaus am Alex errichtet worden, beinhaltete eine Bibliothek und diente in der DDR als Begegnungsstätte für Pädagogen. Um das gesamte Gebäude herum findet man einen bunten Fries mit dem Titel "Unser Leben" und zeigt Motive aus dem gesellschaftlichen Leben der DDR (s. Slideshow rechts). Diese "Bauchbinde" besteht aus insgesamt 800.000 Mosaiksteinen. Inzwischen steht das Gebäude unter Denkmalschutz.
  • Haus des Lehrers
  • Haus des Lehrers
  • Haus des Lehrers
  • Haus des Lehrers
  • Haus des Lehrers
  • Haus des Lehrers
  • Haus des Lehrers
 

Nebem dem Brandenburger Tor sind hier die Neue Wache, der Alexanderplatz und das Sowjetische Ehrenmal in Treptow zu sehen.
Apropos "Leben":
Ich habe noch ein paar alte DDR-Briefmarken gefunden, auf denen auch Motive aus Berlin abgebildet sind ...
Ein weiteres Kunstobjekt des Künstlers Walter Womacka, der auch das oben erwähnte Mosaikfries am Haus des Lehrers geschaffen hat, ist auch das auf dem Foto links zu sehende Wandbild "Der Mensch, das Maß aller Dinge". Womacka war ein Vertreter der Kunst des Sozialistischen Realismus und von 1968 bis 1988 Rektor der Kunsthochschule Weißensee und hat in Berlin zahlreiche baugebundene Werke geschaffen.
Das abgebildete Wandbild ist in den 1960er Jahren entstanden, besteht aus 360 emalierten Kupferplatten und hat ursprünglich an der Fassade des DDR-Bauministeriums gehangen. Da zu dieser Zeit auch in der DDR die industrielle Großbauweise Hochkonjunktur hatte, wurde es später als Mahnung interpretiert, dass der Mensch das eigentliche wichtige Maß vor Planen und Bauen sei. Nach dem Abriss des Ministerumsgebäudes wurde das Wandbild aber von Kunstfreunden vor dem Schuttkontainer gerettet. Nach einer gründlichen Reinigung hat die Wohnungsbaugesellschaft Mitte (wbm) es im Oktober 2010 an einer Hausfassade Ecke Friedrichsgracht/Sperlingsgasse wieder anbringen lassen.

Ein weiteres Kunstwerk Womackas ist beispielsweise auch der "Brunnen der Völkerfreundschaft" auf dem Alexanderplatz. Ein paar Fotos davon seht ihr rechts. Der Brunnen wurde 1969/70 im Rahmen der Neugestaltung des Alexanderplatzes hergestellt und dann am 7. Oktober 1970 - dem 21. Gründungstag der DDR - feierlich eingeweiht.
  • alex_brunnen1.jpg
  • alex_brunnen2.jpg
 
 
  • Bösebrücke
  • Bösebrücke
  • Bösebrücke
 
Im Stadtteil Prenzlauer Berg in der Osloer Straße befindet sich oberhalb der S-Bahn-Station Bornholmer Straße die Bösebrücke (s. Bilder links).
Hier befand sich von 1961 bis 1989 ein DDR-Grenzübergang. Am 9. November 1989 war er der erste Grenzübergang, an dem die Grenzschranken der DDR fielen.
In Treptow befindet sich nahe der Spree noch ein alter Grenzwachturm der ehemaligen innerdeutschen Grenze (s. Bild rechts). Betreten oder besichtigen kann man den Turm allerdings nicht, sodass ich euch nur eine Außenansicht zeigen kann.
Direkt an der Spree, vis-á-vis vom Berliner Dom befindet sich das DDR-Museum. Selbst besucht habe ich es noch nicht, kann euch daher keine Bilder aus der Ausstellung zeigen - einen Blick durch das Fenster kann ich aber anbieten (Foto Mitte).

Ich habe allerdings gelesen, dass das Museum recht klein sein, aber kürzlich vergrößert worden sein soll. Als ich letztens abends unterwegs war, habe ich entdeckt, dass hier nun auch ein DDR-Restaurant eröffnet hat. Gegessen habe ich dort auch noch nicht, kann aber schon einmal verraten, dass eine Ketwurst ein Hot-dog ist und Grilletta ein Hamburger.

Öffnungszeiten: Täglich ab 10:00 Uhr (open end)
Im Bezirk Friedrichshain in der Nähe des Ostbahnhofs befindet sich eine interessante Übernachtungsmöglichkeit: Das OSTEL.

In diesem Hostel kann man in einem Plattenbau in Zimmern übernachten, die mit Möbeln aus der DDR eingerichtet sind. Natürlich konnte ich nicht einfach in das Hostel hineingehen und ein paar Fotos von den Zimmern machen, aber am Eingang hing ein Schaukasten mit Bildern, die ich abfotografiert habe:


Selbstverständlich steht vor der Tür des OSTEL auch ganz dekorativ ein Trabbi.
Auf die offizielle Homepage des OSTEL gelangt ihr per Mausklick auf die oben abgebildete Werbung des Hostels.
 
In der Karl-Liebknecht-Straße am Alex befand sich im Berlin Carré der Laden "Ostpaket". Hier konnte man zahlreiche "Ostprodukte" kaufen und sich z. B. sein persönliches Ostpaket zusammenstellen, das man gegen Bezahlung der Versandkosten im Laden direkt verpacken und beispielsweise als Geschenk verschicken lassen konnte. Trotz der guten Lage am Alex ist das Konzept aber nicht aufgegangen und der Laden  hat Ende Januar 2016 geschlossen.
Seither bietet man die Produkte nur noch temporär in ausgewählten Einkaufszentren oder online an. Informationen zu den Terminen und den Online-Shop findet ihr auf der Homepage. Um dorthin zu kommen, klickt einfach auf das nebenstehende offizielle Logo.
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