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Flughafen Tegel | |
Der Ortsteil Tegel im Bezirk
Reinickendorf ist in erster Linie bekannt durch den Flughafen Tegel
"Otto Lilienthal". Entstanden ist der größere der beiden Verkehrsflughäfen von
Berlin zur Unterstützung der Berliner Luftbrücke während der
sowjetischen Blockade West-Berlins 1948 und erhielt die damals längste
Start- und Landebahn Europas. Anfang November 1948 landete hier das
erste Flugzeug, im Dezember 1948 wurde der Flughafen offiziell
eingeweiht. Der gesamte Flugverkehr von/nach Berlin erfolgte über den
Flughafen Tegel und den Flughafen Tempelhof. Der Flughafen Tempelhof
verfügte allerdings über eine verhältnismäßig kurze Start- und Landebahn
und war zunehmend überlastet. Seit seiner Schließung ist der Flughafen
als
ÜTempelhofer Feld seit Sommer 2010 eine Grün- und Freizeitanlage für die
Berliner Bevölkerung. Mit dem Entschluss, den neuen Flughafen "Berlin Brandenburg
Willy Brandt" (BER) zu bauen, wurde auch die Schließung des nur ca.
8 km vom Stadtzentrum liegenden Flughafens Tegel beschlossen. Die Aussichtsplattform am Flughafen Tegel ist sehr schön groß und bietet einen sehr schönen Ausblick auf den gesamten Flughafen. Nachdem der neue Flughafen Ü Flughafens Berlin-Brandenburg Willy Brandt (BER) nun am 31.10.2020 eröffnet wurde, wird der Flughafen Tegel Anfang November endgültig seinen Betrieb einstellen. So wird auch die Buslinie TXL am 07.11.2020 zum letzten Mal dorthin fahren. | |
Am 08.11.2020 ist der letzte Start einer Linienmaschine vom Flughafen Tegel erfolgt. Nachdem auch der erste Linienflug nach Tegel eine Maschine der Air France war (Tegel lag in der Nachkriegszeit im französischen Sektor), war auch der letzte Flug eine Maschine der Air France (AF 1235 nach Paris). | |
Das Boarding der
Passagiere fand direkt vor dem Flughafengebäude statt und wurde vom
Flughafenpersonal umrahmt. Die Maschine hat dann noch einmal eine
gesamte Runde um das Flughafengebäude herum gemacht und wurde dann von
der Feuerwehr mit Sirenen und Wasserwerfern verabschiedet. Die gesamte
Zeit angeführt von 5 Follow Me-Fahrzeugen ging es dann auf die
Startbahn, von der die Maschine dann mit etwas Verspätung abgehoben hat. Wie ich nachträglich gelesen habe, hat die Maschine dann noch eine Schleife über Berlin ziehen dürfen und auch noch den Flughafen Tempelhof überflogen. An Board muss Air France auch wohl fleißig kostenlosen Champagner ausgeschenkt haben. | |
Noch bis Anfang Mai 2021 bleibt der Flughafen unverändert für evtl. Notfälle unverändert. In Zukunft wird hier auf dem Gelände dann eine Hochschule einziehen, Bürogebäude für Startup-Unternehmen, Mietwohnungen und Grünanlagen gebaut. Alle Flughafengebäude bleiben aber erhalten, da sie inzwischen unter Denkmalschutz stehen. | |
Flughafensee |
Nach der Schließung des Flughafens Tegel
habe ich erstmals einen Spaziergang durch das Waldgebiet zum neben dem
Flughafengelände liegenden Flughafensee unternommen. Der See selbst ist
sehr schön und hat an einigen Stellen größere Sandstrände, sodass man
hier im Sommer recht gut baden kann. Ich vermute, dass diese offiziellen
Badestellen auch sehr gut besucht werden, zumal man auch recht bequem
mit der U-Bahn anreisen kann. Läuft man am See vorbei weiter durch den Wald, gelangt man an die Umzäunung des Flughafengeländes und hat von hier aus einen sehr schönen Blick auf den alten Flughafen (siehe Bilder unten). Mal sehen wie sich hier in den nächsten Jahren das Gelände verändern wird. Ich werde das sicherlich im Blick behalten und hier von Zeit zu Zeit einmal vorbeischauen und ggf. neue Bilder mitbringen. Ich bin auch einmal gespannt, ob der See den Namen "Flughafensee" behalten wird. |
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Besonders interessant ist die
Geschichte der alten Boing 707, die man in der hintersten Ecke des
Flughafengeländes entdecken kann (siehe Bilder rechts). Als die
Lufthansa 1986 die 200. Maschine bei Boing bestellt hat, wollte Boing
der Lufthansa die nicht mehr in Betrieb befindliche Maschine mit der
Kennung D-ABOC zum Geschenk machen, die 1960 bei ihrer Inbetriebnahme
von dem damaligen Bürgermeister Berlins, Willy Brandt, auf den Namen
"Berlin" getauft wurde. Leider war diese Maschine aber schon
verschrottet. Daher hat man eine ausgesonderte Maschine der El Al
umlackiert (bei der Lackierung handelt es sich um die damalige
Lufthansa-Optik). Aber auch diese El Al-Maschine hat eine interessante Geschichte: Unter ihrer damaligen Kennung 4X-ATB wurde sie 1970 auf dem Weg von Amsterdam nach New York von Terroristen für die Befreiung Palästinas entführt. Der damalige Pilot konnte jedoch die ins Cockpit eingedrungenen Entführer mit einem Sturzflug "aus den Latschen kippen" und mit Hilfe von im Flugzeug befindlichen israelischen Sicherheitsbeamten überwältigen. Die Entführung ging mit einer Zwischenlandung in London dann glimpflich aus. Aber auch der Flug der nachgemachten "Lufthansa"-Maschine 1986 nach Tegel war eine Sensation, denn der Luftkorridor nach Berlin war für deutsche Fluggesellschaften vor der Wiedervereinigung verboten. Für die Überführung von Frankfurt/Main nach Tegel durch eine Boing-Crew wurde sie einfach mit der Kennung "US Reg. N130KR" überklebt. Schade, dass die Maschine, die inzwischen dem Deutschen Technikmuseum Berlin gehört, wahrscheinlich nun nach der Flughafenschließung wohl verschrottet wird. |
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Tegeler See |